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Politik:
10 Jahre Kampf gegen soziale Kälte und Ungerechtigkeit



Eisenhüttenstadt (han). Am 16. August 2004 trafen sich die Protagonisten der Eisenhüttenstädter Montagsdemo zum ersten Mal vor dem Friedrich-Wolf-Theater. „Damals war das nur unser Ausgangspunkt und wir sind noch durch die Stadt gezogen, später wurde es der zentrale Treffpunkt und Demoplatz“ erinnert sich Torsten Lohs einer der Mitorganisatoren. Auch Mechthild Tschiersky, als Aktivistin der „ersten Stunde“, trat ans Mikrofon am Samstag und forderte die Leute auf, den Kampf um soziale Gerechtigkeit zu führen. Doch Forderungen nach Änderungen in der Gesellschaft wurden nicht nur in Wortbeiträgen sondern auch in Liedern formuliert. Stellvertretend dafür kann das Montagsdemo-Lied von Christine Reinwald und Werner Scholz stehen, vor zehn Jahren noch a capella gesungen. Beide sehen übrigens den Begriff Montags-Demo nicht unbedingt als Fortsetzung einer DDR-Tradition. „Natürlich greifen wir Missstände auf und sagen ganz klar, was wir wollen. Denn Hartz IV-Gesetze und Agenda 2010 haben nichts mit Lebensgefühl zu tun. Das ganze klappt so nicht. Wir wollen die Öffentlichkeit wachrütteln für Veränderungen und vernünftige Reglungen, wie zum Beispiel ein Bürgergeld, wie es in anderen Ländern erfolgreich eingesetzt wird“, so die Sängerin. Eine Teilnehmerin aus Potsdam, die so wie andere zu den teilnehmenden Montagsdemonstranten der ersten Stunde aus Berlin und Brandenburg gehört, forderte unter anderem 500,-Euro Hartz IV und zehn Euro Mindestlohn.
„Arbeit muss gerecht verteilt werden und muss zum Leben reichen, denn Geld und Arbeit sind genügend da. Aber auch bezahlbare Energiepreise auf Basis erneuerbarer Energien und die frühere Rente ohne Abschläge sind ein Themen für uns“, fasst Torsten Lohs die Hauptanliegen zusammen und ergänzt: „ Es gibt also vielfältige Inhalte unserer Demos bis hin zum Weltfrieden und Bundeswehreinsatz über die wir auch mit Passanten sehr gern ins Gespräch kommen wollen und das immer montags von 17 bis 18 Uhr vorm Friwo.“
Das Hauptthema ist natürlich die Hartz IV-Gesetzgebung, die hart in der Kritik steht und gegen deren Handhabung derzeit eine noch nie dagewesene Klageflut vor den Sozialgerichten läuft, die auch den Montagsdemonstranten zu verdanken ist. „Die Entwürdigung des Menschen ist mit diesen Gesetzen perfekt und seitens der Stadt passiert nichts“, sagt Werner Matzat, der seit Jahren auch in der Stadtverordnetenversammlung kein Blatt vor den Mund nimmt und öffentlich oft unliebsame Fragen stellt. Vor allem kritisiert er die verfehlte Wohnungspolitik in Eisenhüttenstadt, einer Stadt, in der bezahlbare kommunale Wohnungen abgerissen und immer teurere angeboten werden. „Für mich ist das eine Spirale ohne Ende. Das Lohngefüge in der Region ist so, dass es immer weniger Leute gibt, die sich das leisten können und so aus der Stadt getrieben werden. Der Einwohnerschwund bleibt und der Lehrstand ebenso. Diese Fehlpolitik unter dieser politischen Führung in der Stadt enttäuscht mich richtig.“
Für Torsten Lohs, Mechthild Tschiersky und alle die anderen steht fest, dass sie sich auch weiterhin montags in der Lindenallee treffen werden, bis Hartz IV vom Tisch ist, es Arbeitsplätze gibt von denen man leben kann und mehr soziale Gerechtigkeit in der Gesellschaft herrscht. Auf greifbare Themenvorschläge aus allen Bevölkerungsschichten sind dabei immer willkommen.

Fotos: han

Eingetragen am 18.08.2014 um 17:35 Uhr.
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